Page 7 - Leseprobe
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auf die ganze Familie zu: >> ... es war nicht seine Art, aufzugeben oder in Depressionen zu
verfallen. Er erwartete vom Leben keine Geschenke, seiner Erfahrung nach gab es nichts
umsonst. Wenn er etwas haben wollte, erhoffte, ersehnte- dann mußte er hart dafür arbeiten,
es oftmals erkämpfen, es vielleicht sogar dem Schicksal abtrotzen. So war es immer
gewesen.<< (S. 75-76) Das trifft auf die Familie während ihrer neun Stunden im Wasser zu-
>>zusammengeklappt wie ein Taschenmesser<< (S. 245)- während ihrer heldenhaften Reise
von Kühlungsborn nach Fehmarn, und auch während sie sich peinlich genau auf ihre
Expedition in die Freiheit vorbereiteten. Und, wie man vermutet, trifft es auch auf die Art und
Weise zu, in der sie sich allen Herausforderungen in einem Post-Wende-, wiedervereinten
Deutschland gestellt haben.
Abgesehen vom Schlauchboot, das auf seinem Ehrenplatz an der Wand der Garage hängt,
kann man sich kaum vorstellen, daß die Kostbades ein passenderes Erinnerungsstück für
ihren Anteil an den Ereignissen, die hier beschrieben werden, oder einen genaueren Bericht
des politischen Kontexts, der sie von ihrem geliebten Mecklenburg in ein fremdes
Westdeutschland führte, wünschen konnten, als das hier vorliegende Buch. Alle, die die
Autorin dieses Buches gekannt und bewundert haben, werden bedauern, daß sie die
Veröffentlichung nicht mehr erleben konnte.
Professor John J. White
School ofHumanities
Department of German
King‘s College
London