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>>Ach, das kriegen wir schon hin, daran soll‘s nicht scheitern<<. Gudrun war offensichtlich
nicht von ihrem Plan abzubringen.
Als die Männer zurückkamen, wurde Gerd sofort eingeweiht. Es bedurfte auch keiner
großen Überredung, heute war immerhin Sonnabend, man würde zudem bei Alfred und
Renate ausschlafen können und morgen in aller Gemütlichkeit nach Gnoien zurückfahren.
Alfred und Renate schauten sich an.
>>Laßt uns nur ein Stück vorwegfahren<<, sagte Renate schließlich, >>da unten im
Gästezimmer ist nämlich eine Heidenordnung, ich hab meine Schränke aufgeräumt und bin
nicht fertig geworden damit<<.
„Ja, kein Problem« beruhigte Gudrun sie, >>ich muß ja auch erst die Kinder ins Bett
bringen.- Und, Omi«, wandte sie sich an ihre Mutter, >>Würdest du dann mal gelegentlich
bei den Kindern reinsehen, daß da alles in Ordnung ist?«
>>Natürlich, Gudrun«.
Während des ganzen Kaffeetrinkens saßen Alfred, Renate und Marco wie auf Kohlen und
drängten bei der erstbesten Gelegenheit zum Aufbruch. Alfred fuhr wie ein Irrer, was auf der
110 von Gnoien nach Rostock wegen der schlechten Straßendecke nicht gerade leicht war.
Und in Rostock selber schien jede Ampel auf Rot zu stehen. Als sie schließlich auf der
Transitstrecke Rostock-Schwerin waren, ging‘s ein bißchen flotter. Aber da würde Gerd, den
sie im Nacken spürten, ja auch gute Fahrt machen.
Als sie endlich zu Hause ankamen, stürzten sie zum Kellereingang.
»So, nun aber dalli<<, sagte Alfred, »Marco und ich lassen die Luft aus dem Boot, und du,
Renate, räumst alles andere schon weg<<.
Alles andere waren Alfreds Karten, das Fernglas, der Kompaß, die Pumpe und andere
Kleinigkeiten, an denen er arbeitete. Und sie schafften es, alles - auch das Boot - zu verstauen
und zu verstecken, bevor ihre Besucher ankamen. Doreen, die oben in ihrem Zimmer saß und
bei Radiomusik paukte, hatte nicht einmal gemerkt, daß Papa, Mami und Marco schon
zurück waren.
Gudrun und Gerd, die von all dem nichts ahnten, fuhren in erwartungsvoller
Hochstimmung eine halbe Stunde später die gleiche Strecke.
>>Marco hat gerade seinen Führerschein gemacht<<, sagte Gudrun zu ihrem Mann, >>aber
für ein Auto hat der sich bisher nicht eingetragen. Das kommt mir doch spanisch vor. Wenn
der bloß nichts vorhat!<<
»Was meinst du? Türmen?<<
,,Ja, genau. Ob ich mal mit Alfred darüber spreche? Nein, lieber mit Renate<<.
Jedoch an diesem Wochenende fand sich keine Gelegenheit dazu, und später vergaß Gudrun
den ganzen Vorfall - doch nicht für immer.